13.10.2016

Arbeit

Rene hatte gerade seinen Job gekündigt und einen Neuen gefunden. Am 1.3.2016 war sein erster Arbeitstag. Mein ausgerechnetes Datum was der 8.2.16. Rene wollte danach 3 Wochen zuhause bei uns sein und dann anfangen bei seinem neuem Job. Das Timing schien uns so perfekt, Resturlaub aufnehmen, 3 Wochen zusammen genießen Und dann frisch und munter einer neue Herausforderung entgegen treten.

Joep ist eine Woche vor Renes 1. Arbeitstag gestorben. Sein neuer Arbeitgeber war auch auf der Beerdigung, wir hatten sie nicht eingeladen aber es war wohl gut dass sie da waren. Dadurch haben sie gesehen was wir mitmachen, wie es uns geht und wie heftig es ist. Sie haben unseren Schmerz gesehen und dadurch wahrscheinlich auch noch mehr Mitgefühl gehabt. Um es kurz zu machen, sie waren super und haben all unsere Erwartungen übertroffen. Sie haben Rene allen Raum gelassen den er brauchte, haben nie Druck ausgeübt. Rene hat selbst entschieden wann er wieder wie viel arbeiten konnte und mittlerweile arbeitet er wieder Vollzeit. Die Zeit des Aufbaus war heftig, sehr schwer für ihn aber er hat es geschafft und mittlerweile wird es immer leichter für ihn.

Ich arbeite noch für den gleichen Arbeitgeber, aber ich arbeite noch lange nicht Vollzeit. Auch mein Arbeitgeber ist sehr fürsorglich und achtet gut auf mich, übt keinerlei Druck aus. Ich bekomme alle Zeit die ich brauche. Ich brauche mehr Zeit als Rene, aber das ist ok. Ich habe Joep unter meinem Herzen getragen, 9 Monate lang. Rene macht seine Arbeit viel mehr Spaß als mir meine, das war immer so. Ihm hat arbeiten immer Spaß gemacht, ich fand vor allem die Kollegen angenehm, aber die Arbeit selbst hat mich nie vom Hocker gehauen Ich hasse sie nicht, aber ich liebe sie auch nicht. Ich denke dass ich darum viel mehr das Gefühl hatte das Arbeit für mich noch nicht gut ist. Rene gibt Arbeit auch Energie, mir raubt sie Energie. Für mich ist es wichtig dass die Balance zwischen Arbeit und Freizeit stimm, dass ich meine Energie fair verteilen kann weil beides wichtig ist. Für Rene war die Arbeit wichtiger als der Rest. Ich mache den Haushalt und habe viel mehr soziale Kontakte als Rene. Alles außer Arbeit klappt bei mir recht gut, bei Rene ist es eher andersrum Arbeit klappt aber der Rest ist für ihn viel schwerer.

Anfangs ging es uns immer gleich schlecht, aber ich merke in letzter Zeit dass es Rene besser geht als mir.

Wir haben in dieser schweren Zeit viel Glück gehabt was Arbeit betrifft, Rene der seine Probezeit bestanden hat ohne 1 Stunde gearbeitet hat, oder ich, die trotzdem zwei Gehaltserhöhungen bekommen hat, obwohl ich erst 3 x 4 Stunden die Woche arbeite.

Leider habe ich oft gehört dass solche Arbeitgeber die absolute Ausnahme sind und wir sehr viel Glück haben. Unsere Arbeit und Umgebung kann man wohl echt als Glück im Unglück bezeichnen. Wir sind sehr dankbar.

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