19.09.2016

Kontakt mit anderen Mamas die ihre Kinder vermissen

Mir hilft der Kontakt zu anderen Mamas sehr die ihre Kinder auch vermissen müssen. Es ist schwer um all die anderen Geschichten zu kennen. Während der Schwangerschaft von Joep hatte ich vor nichts Angst, ich kannte die Risikos nicht. Ich wusste nur das sie winzig klein sind sobald die ersten drei Monate vorbei sind, mehr wollte ich auch nicht wissen. Aber jetzt, jetzt weiß ich das es immer und zu jedem Moment schief gehen kann: Wochen vor und Wochen nach der Geburt. Ich denke dass dieses Wissen eine nächste Schwangerschaft auch sehr schwer machen wird. Schwanger sein ohne Angst wird es bei mir nie mehr geben.

Aber die Kontakte geben mir auch so viel, es tut gut um mit Menschen zu reden die mich wirklich verstehen, die fühlen was ich fühle. Ohne diese Kontakte wäre alles noch viel schwerer. So schlimm wie es ist dass es all die anderen Mamas gibt, so dankbar bin ich doch dass es sie gibt und ich mit ihnen reden kann.

Auch in Zukunft will ich weiter mit ihnen reden, irgendwann um neuen Mamas Mut zu machen. Niemals werde ich sagen ich will nicht mit dir reden wenn jemand Hilfe suchend zu mir kommt. Ich habe Joep versprochen ein guter Mensch zu sein und ich hoffe dass ich durch ihn viel Gutes tun kann und noch vielen Menschen helfen kann.

Joep macht aus mir einen noch besseren Menschen. Zumindest gebe ich mir wirklich alle Mühe für ihn. Vielleicht werde ich diesen Blog irgendwann öffentlicher machen und kann er anderen helfen. Vielleicht werde ich irgendwann ein Buch schreiben und dann wird mir dieser Blog hierbei helfen weil ich meine Gedanken aufschreibe. Vielleicht hilft er auch nur mir selbst. Schreiben und reden über was ich fühle ist immer gut.

Ich bin froh das ich nicht alleine bin auf der Welt mit diesem Schmerz. Es bricht mir das Herz dass es so viele andere gibt die mitmachen müssen was wir mitmachen, die fühlen was wir fühlen. Wir haben das alle NIE gewollt, wir müssen stark sein weil wir keine andere Wahl haben.

Es wird besser

Langsam, ganz langsam geht es uns besser.

Wir merken es im Alltag. Ich weine weniger, gehe nicht mehr jeden Tag ans Grab, ich arbeite etwas mehr und baue meine Stunden immer weiter auf. Rene arbeitet Vollzeit, anfangs war das alles war er in einer Woche geschafft hat. Arbeiten. Ich bringe ihn jeden Tag zur Arbeit und hole ich auch ab, am Anfang war es absolut notwendig weil Rene einfach keine Energie mehr hatte nach der Arbeit und ich sein schweres Leben etwas einfacher machen wollte. 

Mittlerweile bauen wir auch das ab, Rene kommt jetzt auch manchmal mit dem Zug nach Hause, an Wochenenden können wir etwas planen und verbringen sie nicht mehr komplett im Bett. Letztes Wochenende waren wir in Antwerpen, ein Betriebsausflug von Renes Firma, aber das war einfach viel zu viel für uns. Wir haben es versucht, wir haben durchgehalten aber waren beide super K.O. als wir zuhause ankamen. Sonntag konnten wir komplett streichen, wir haben Essen bestellt weil wir keine Energie hatten um einkaufen zu gehen und zu kochen.

Aber mittlerweile bestellen wir fast nie mehr Essen, ich koche jede Woche ein paar mal, Rene macht oft Salat. Alles Zeichen dafür dass es uns langsam besser geht. 

Aber glücklich sind wir noch nicht. Glücklich sein dauert noch... Wir hoffen irgendwann wieder glücklich zu sein, und bis dahin sind wir zufrieden solang es immer ein bisschen besser geht.