15.12.2019

Unser jüngster hat das RS Virus

Am 7.12.2019 wurde unser dritter Sohn geboren und wir konnten unser Glück kaum fassen. Seit Joep haben wir uns nicht mehr so komplett gefühlt. Es ist verrückt wie gut es uns ging und das obwohl René bei der Geburt schon richtig erkältet war. Kurz nach der Geburt erwischte es dann auch den Boef und wir hatten 2 grosse kranke Männer im Haus. Die Nächte wurden bis zum übergeben durchgehustet und an Schlaf war nicht zu denken. Der einzige der gut schlief war unser kleines Boefje.

Bis er plötzlich Schnupfen bekam. Kein Drama, wir spülten seine Nase und damit schien es ihm gut zu gehen. Trotzdem dachte ich Freitags (der 13.) das wir besser mit ihm zum Arzt sollten. Immerhin wird es am Wochenende wieder so ein Aufwand wenn wir dann zum Wochenendarzt müssen. 

Ein bisschen albern kam ich mir schon vor. Für einen Schnupfen zum Arzt. Aber die anderen Männer des Hauses waren so krank... Das wollte ich unserem Neugeborenen gerne ersparen.

Bevor wir fuhren sagte ich noch das ich Angst habe das wir ins Krankenhaus müssen. Hallo hysterische Mama. Wie kommst du denn bitte darauf? Ich lachte den Gedanken weg. Die Hormone. Dann bei Hausarzt wurde ein leichtes Krachen in der Lunge gehört und plötzlich war mir klar das das nicht gut war. Wir mussten sofort ins Krankenhaus. Notaufnahme. In einem durch, nicht mehr nach Hause. 

Dem kleinen ging es immer schlechter. Trinken wollte er nicht mehr, seine Atmung wurde immer angestrengter. Freitag Abend ging es ihm so schlecht das es mir das erste mal durch den Kopf schoss. Das ist nicht nur eine Erkältung. Wir können ihn verlieren! Tag 4-7 soll er den Höhepunkt dieser Erkältung erreichen und wir hatten Tag 3. Ich hatte Angst wie viel schlechter es ihm die nächsten Tage noch gehen würde.

Er bekam also Sauerstoff, eine Magensonde und wurde noch Freitag abend auf die Kinderintensiv verlegt. Zu wenig Platz auf der normalen Station sagten sie uns, kein Grund zur Sorge. Gut das ihr hier seid sagten sie dann eine Etage höher. Das sie geschockt waren wie schlecht es ihm ging. Auch Samstag und heute hörte ich immer wieder die Worte: sehr krankes Kind, er ist noch so klein!

René fragte mich Samstag als wir kurz alleine waren (der Boef war mit meinen Eltern eben draussen spielen) das er nicht weiss was die Risikos sind und das ihn das stört. Ich fragte was meinst du mit Risikos? "Kann es sein das wir hier mit leeren Händen raus gehen?" -"ja, ja ich glaube das könnte passieren"

Wieder schob ich den Gedanken weg. 'Nur eine Erkältung' sagte ich mir aber mein Kopf wusste das er hier gerade in meinem Arm ums Überleben kämpft. Mein Baby das gerade erst eine Woche alt ist kämpft um sein Leben und ich sitze nur da und fühle mich unglaublich machtlos. Ich rede mit der Schwester, heute traue ich mich. Sage ich habe das Gefühl er kämpft ums Überleben und sie nickt, ja er hat es sehr schwer aber das die Medizin noch nicht am Ende ist. Würde es ihm noch schlechter gehen wäre der nächste Schritt Beatmung, dann müssten wir zurück nach Leiden. Aber soweit wird es nicht kommen. Langsam scheint er auf dem Weg der Besserung zu sein. In einer Woche sind wir bestimmt zuhause und feiern zusammen Weihnachten.

Viel zu viele flashbacks, viel zu viele Tränen. Und trotzdem ist dieses mal alles anders. Dieses Mal wird er gesund. Es ist nur eine Erkältung, keine schwere Hirnblutung, kein schwerer Herzfehler. Ein anderes Kind. Andere Krankheit. Weniger gruselig. Gruselig ja, aber wir haben auch so viel Hoffnung. 

Morgen ist das Boefje älter als Joep je geworden ist. Morgen kann ich durchatmen. Heute geht es ihm besser als gestern! Das schlimmste scheinen wir überstanden zu haben. Alle sind vorsichtig positiv gestimmt!

Er ist halt ein kleiner Daniels. Unheimlich stark!