29.08.2016

Mein Leben ist ein Kampf

Auch nach 6 Monaten ist mein Leben noch immer ein Kampf. Ich bin inzwischen eine geübte Kämpferin und das macht es einfacher. Auch ist der Kampf selbst etwas einfacher geworden aber es bleibt ein Kampf. Jeder Tag ist ein Kampf, ich kämpfe für ein Leben das lebenswert ist, irgendwann in der Zukunft. Ich kämpfe um irgendwann wieder glücklich sein zu können aber jede kleine Aufgabe kostet unendlich viel Energie. Ich kämpfe für ein Leben ohne Joep, ein Leben das ich gar nicht will.

Ich bin nicht stark, ich tue was ich tun muss. Ich habe keine Wahl, ich kann mich nicht aufgeben, das ist mein Leben und ich muss kämpfen, ob ich will oder nicht. Ich habe nie um so ein Leben gebeten, habe immer alles richtig gemacht in meinem Leben, Grundlagen geschaffen zum perfekten Glück. Die Grundlagen sind noch da aber auf einmal sind sie nichts mehr wert.

Noch immer schaffen wir es nicht zu kochen, wir bestellen viel essen oder essen Brot. Aufstehen klappt mittlerweile ganz gut aber es gibt noch so viele Tage die schon schlecht anfangen, an denen ich wach werde und bevor ich etwas denken kann laufen mir Tränen über die Wangen. Ich bin geübt in diesem Kampf, weiß dass ich dann am besten 1-2 YouTube Videos gucken kann und das ich dann aufstehen kann. Wenn ich dann liegen bleibe wird der Kampf richtig schwer. Dann liege ich am Boden und muss mich wieder hoch kämpfen, das kann dann Stunden dauern. Manchmal stehe ich auf, lauf eine Runde durch die Wohnung nur um dann wieder auf mein Bett zu fallen und zu weinen.

Aber ich bin eine gute Kämpferin geworden. Die meisten Kämpfe gewinne ich. Ich bin ein guter Mensch und bleibe das auch. Ich tue was ich tun muss, kämpfe jeden Tag, jede Stunde für eine gute Zukunft ohne Joep. Und hoffe inständig dass der Kampf nicht so vergebens ist er sich anhört. Ein gutes Leben ohne Joep, meinen Sohn. Wie soll das gehen? Wie sieht so ein Leben aus? Wofür kämpfe ich? Ich hoffe und kämpfe und hoffe. Alles wird wieder ok, nicht ohne Joep. Joep ist immer bei mir, wird immer bei mir sein. Ihr seht ihn nicht, ich sehe ihn nicht, aber ich spüre ihn immer bei mir.

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