03.04.2017

Kindergeburtstag

Gestern ist die Tochter meiner besten Freundin 6 Jahre alt geworden und natürlich waren wir eingeladen. Letztes Jahr haben wir ihren Geburtstag zum ersten mal abgesagt, aber dieses Jahr wollte ich wieder gehen und Rene ging mit.

Ich hatte die Familie meiner Freundin nicht mehr gesehen seitdem ich schwanger war, es war ein Kindergeburtstag. Vorher dachte ich dass wir das locker schaffen, dass es kein Problem sein würde. Und doch weinte ich mich gestern Abend in den Schlaf weil alles einfach zu viel war.

Gestern war wirklich tolles Wetter in den Haag und wir sassen alle draußen auf einer grossen Terrasse. Die Kinder rannten rum und spielten, es war wirklich schön, ein perfekter Tag. Aber dann seh ich all die Kinder und wir mir wieder so bewusst dass eins fehlt. Joep hätte da jetzt auch rumlaufen sollen.

Rene machte Seifenblasen und die Kinder liefen hinterher um sie platzen zu lassen und so etwas zu sehen weckt in mir zwei Gefühle. Ich finde es so schön zu sehen wie gut Rene mit Kindern umgeht und dass alle Kinder immer gerne mit ihm spielen. Es tut so weh zu sehen dass er nur mit anderen Kindern spielen kann und nicht mit Joep, dass Joep nie Seifenblasen jagen wird...

Zwischen all den Mädchen war auch ein kleiner Junge, der kleine Bruder einer Freundin von Mila. Ein kleiner blonder Junge der probierte Hula hoop zu spielen und den Reifen einfach immer fallen ließ und sich dann wie verrückt bewegte während der Reifen auf dem Boden lag.

Ich lachte und sagte Joep hätte das sicher auch so gemacht. Aber dann nach 2 mal wieder aufgehört weil er frustriert gewesen wäre, genauso wie ich es machen würde. Rene sagte nein, Joep hätte den ganzen Tag weiter gemacht und nicht aufgegeben, genauso wie ich es gemacht hätte. Und es tat weh dass wir nie wissen werden was er gemacht hätte

Ein Kindergeburtstag ist eine Konfrontation die schwerer ist als ich dachte. Wir gingen nach etwas mehr als einer Stunde wieder nach Hause. Aus Vorsorge, solange es uns noch gut geht.

Abends whatsappte ich noch  mit meiner Freundin und sie sagte dass ihre Mutter meinte ich hätte mich verändert. Ich sei nicht mehr so spontan. Sie sagte dass ihr nicht auffällt dass ich anders bin aber ich weiss dass ihre Mama recht hat. Vor allen in Gruppen bin ich anders. Im persönlichen Kontakt kann ich manchmal fast die alte sein, für kurze Momente. Aber ich weiss dass ich anders bin, noch lange nicht bin wo ich war.

Trotzdem dachte ich hierdurch abends darüber nach woran sie das wohl gemerkt hat und ich wurde so traurig. Ich weinte, ich weinte um Joep und um mich, weil es mir einfach schon so lange schlecht geht und ich ein Leben lebe dass ich so nie wollte.

Bevor wir zum Kindergeburtstag gegangen sind waren wir noch bei Joep. Wir gehen jeden Sonntag zusammen zum Grab. Ich stellte mir vor wie ich bald mit Baby vor Joeps Babygrab stehen werde und es war alles so unrealistisch. Ich träumte davon wie ich Joep zeige dass Pietje jetzt ein paar Schritte laufen kann und ich weiß dass ich das auch wirklich tun werde. Aber etwas in mir kann sich einfach nicht vorstellen dass Schwanger sein bedeutet dass man ein Kind hat zuhause ist und lebt. Dass es bedeutet dass man ein Kind hat und glücklich ist anstatt zu trauern.

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