03.08.2017

Gedenkdienst im Krankenhaus in dem Joep starb

Im Krankenhaus in dem Joep gestorben ist gibt es einmal im Jahr einen Gedenkdienst (kein Gottesdient) für alle Kinder die im letzten Jahr gestorben sind.

Lange habe ich auf diesen Tag gewartet, ich habe ein paar mal nachgefragt wann dieser Dienst denn endlich sei und im Mai war es dann so weit. Einen Tag vor Muttertag hatten wir diesen Gedenkdienst.

Eine Woche zuvor waren wir schon einmal in Leiden wegen dem grossen Organscreening von Joeps Bruder. Das machte es jetzt leichter, das Parkhaus schnürte mir zwar wieder die Luft zum atmen ab aber nicht so sehr wie eine Woche zuvor. Diesmal mussten wir auch in ein anderes Gebäude in dem wir vorher noch nie waren und wir hatten die Möglichkeit nach dem Dienst noch etwas zu trinken und uns mit anderen Eltern aus zu tauschen.

Der Dienst begann, es wurden Geschichten und Gedichte vorgelesen, es gab zwei Musikanten die Musik spielten und alles war festlich geschmückt. Rene und ich waren in unserer eigenen Welt, sprachen nicht mit anderen Eltern. Es war sehr emotional aber es war auch ein schöner Dienst.

Man hatte die Möglichkeit vor dem Dienst ein Gedicht das man für sein Kind geschrieben hat via email zu verschicken dass dan vorgelesen wurde. Als der Brief mit der Einladung kam ging es uns nicht gut und ich habe nur die wichtigsten Informationen daraus beachtet. Wir mussten uns anmelden, wir mussten in einem bestimmten gebäude sein und es war im Mai. Am morgen vor dem Gedenkdienst habe ich dann nochmal alles gut gelesen und ärgerte mich enorm dass wir das Gedicht dass Rene für Joep geschrieben hat nicht eingereicht haben. Ich dachte jetzt ist es auch zu spät, dann haben wir halt pech.

Auf jedem Stuhl lag ein Programmheft und darin standen auch alle Gedichte die Eltern für ihre Kinder geschrieben haben. Joeps Gedicht stand nicht dabei und das machte mich traurig. Plötzlich wurde dann noch ein Gedicht vorgelesen dass von anderen Eltern erst am morgen eingereicht wurde und jetzt ärgerte ich mich richtig. Wir hätten einfach auch dreist sein sollen, dann wäre sein Gedicht vorgelesen worden anstatt nur in einem Heft zu stehen. Verdammte scheisse...

Während eines Liedes stand ich auch und ging zu der Frau die den Dienst leitete und fragte ob sie vielleicht auch unser Gedicht noch vorlesen konnte, von meinem Handy, von diesem Blog. Es war kein Problem und so wurde auch unser Gedicht noch vorgelesen. Natürlich war das für uns ein unfassbar emotionaler Moment! Es fühlte sich richtig an dass Joep diese extra Aufmerksamkeit bekam!

Der Höhepunkt des Dienstes war wohl der Moment in dem alle Namen von allen Kindern genannt wurden. Die Namen wurden in Etappen vorgelesen, unterbrochen durch Musik und Gedichte. Sobald der Name eines Kindes genannt wurde standen die Eltern auf, nahmen eine weisse Rose in Empfang und stellten diese Rose in eine grosse Vase die in der Mitte stand.



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